26 Dez
von JF Mohlsdorf - Kategorie: Aktionen
- PRESSEMITTEILUNG -
Stille Helden der Straße beschenkt
Jugendfeuerwehr verteilt Weihnachtsgeschenke auf Autobahn
Mohlsdorf/Hermsdorf. Am ersten Weihnachtsfeiertag beschenkten Betreuer der Jugendfeuerwehr Mohlsdorf gestrandete LKW-Fahrer auf Rastplätzen rings um das Hermsdorfer Kreuz. Dabei wurden neben Spenden einer Familie und eines Supermarktes vor allem die Plätzchen verteilt, die die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr extra hierfür gebacken hatten. Mit der Aktion wollten die Floriansjünger den stillen Helden der Straße danken: ohne LKW würde unser tägliches Leben nicht funktionieren.
Morgens halb neun, Raststätte Hermsdorfer Kreuz Ost: einige Trucker schlafen noch während die „Wichtel” der Jugendfeuerwehr ihre Aktion starten. Ein schwedischer Fahrer erzählt, er habe es nicht mehr rechtzeitig zu Weihnachten nach Hause geschafft und werde wahrscheinlich am Mittwoch bei seiner Familie ankommen. Es sei das erste Weihnachten seit sieben Jahren, das er nicht zuhause verbringt. „Den Silvesterabend werde ich mit meiner Familie verbringen”, sagt er mit freudigem Lächeln und betont, dass auch sein Chef ihm ein Weihnachtsgeschenk machen wird: im Januar bekommt er einen neuen LKW.
Am Rasthof Hermsdorf-Ost treffen die Vertreter der Jugendfeuerwehr nur auf verlassene LKW, auch am Hermsdorfer Kreuz West stehen unbesetzte LKW zweier Speditionen aufgereiht: viele Speditionen holen ihre Fahrer von Sammelplätzen mit Kleinbussen ab, damit sie Weihnachten zuhause verbringen können. Lediglich ein bosnischer Trucker ist in seinem LKW. Jeder Trucker erhält einen Beutel Äpfel, von denen der Penny-Markt am Greizer Neustadtring dreißig gespendet hatte. Zweites Präsent ist eine Tüte mit Süßigkeiten, die von einer Familie gespendet wurden, die über die Facebookseite der Jugendfeuerwehr auf die Aktion aufmerksam geworden war. Nicht zuletzt erhält jeder einen Beutel mit den Plätzchen der Jugendfeuerwehr. Der Bosnier ist erfreut über das überraschende Geschenk, doch als ihm die drei Besucher Frohe Weihnachten wünschen wehrt er ab: „Nein nein, ich bin Muslim.” So wünschen sie ihm lediglich ein gesundes neues Jahr.
Weil absehbar ist, dass die gesammelten Geschenke nicht alle an Trucker verteilt werden können, wird ein Abstecher zur Autobahnpolizei gemacht. Die zehn Mann starke Schicht zeigt sich ebenso erfreut wie die Helden der Straße. Im Aufenthaltsraum wird kurz gewitzelt, dann geht es weiter.
Es folgen Rodaborn West und Triptis, wo alle LKW verlassen sind. In Rodaborn Ost treffen die Weihnachtswichtel auf zwei italienische Fahrer. Sie erzählen, dass sie auf dem Weg nach Dänemark sind und erst dann wieder zurück nach Bologna fahren können. Nochmal wird die Raststätte Hermsdorfer Kreuz Ost angesteuert, wo inzwischen noch ein paar Trucker aufgewacht sind. Und es geht weiter zu den beiden Raststätten Teufelstal und dem Autohof Stadtroda. Dann endet die LKW-Aktion der Jugendfeuerwehr. Alle deutschen und österreichischen LKW auf der Tour waren leer, auch zahlreiche tschechische und polnische Fahrer scheinen über die Feiertage nach Hause gereist zu sein.
Noch immer haben die Jugendfeuerwehrler einige Präsente an Bord. So werden in Greiz noch drei „Blaulichtorganisationen” aufgesucht: die Diensthabenden der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes freuen sich genauso wie schon die Kollegen der Autobahnpolizei über den Überraschungsbesuch. Überall gibt es einen freundlichen Empfang nebst Small-Talk.
Ein bisschen traurig sind die Jugendwehrler schon, dass sie nur wenige LKW-Fahrer beschenken konnten. Doch letztlich bedeutet das ja, dass dieses Jahr doch einige Trucker ihr Weihnachten zuhause verbringen konnten. Die Jugendfeuerwehr dankt allen Unterstützern dieser einmaligen Aktion; neben den bereits genannten auch der „Allianz im deutschen Transportwesen”, welche solche Weihnachtsaktionen jedes Jahr bundesweit steuert.
Lesen Sie hier, wie wir an Weihnachten 2015 LKW-Fahrer beschenkten.
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